Noch mehr Freiwillige in Agapegården

 


Hej och välkommen tillbaka, 

 

Erinnert ihr euch noch an meinen Eintrag aus dem November? Ich hatte von unserer Einladung nach Örebro erzählt, wo wir die Chance hatten viele andere ESK-Freiwillige aus ganz Schweden kennenzulernen. In diesem Eintrag hatte ich auch erwähnt, dass es sich um eines der schönsten Wochenenden während meiner Zeit hier in Schweden gehandelt hat und dass ich sehr traurig war, all diese Leute vielleicht bloß dieses eine Mal sehen zu können. Ähnlich ging es auch meinen Mit-Freiwilligen hier in Agapegården. In Gesprächen haben wir uns oft an dieses Wochenende zurückerinnert und jeder von uns ist mit einigen der anderen Freiwilligen in engem Kontakt geblieben. Daraus ist schnell ein Gedanke entstanden, den wir unbedingt in die Tat umsetzen wollten: warum wiederholen wir dieses Wochenende nicht und laden eben diese Freiwilligen zu uns nach Örby ein?


Bei unseren Mentoren sind wir auf großen Enthusiasmus gestoßen, als wir ihnen diese Idee präsentiert haben. Also ging es zügig ans planen. Da wir für diese Zeit das Gemeindehaus nebenan mieten wollten, standen uns bloß zwei Wochenenden in naher Zeit zu Verfügung, wovon wir uns für Mitte April entschieden haben. Nachdem das Datum feststand, mussten wir uns mit der weiteren Gestaltung dieser Tage beschäftigen und einen detaillierten Plan entwickeln. 


Diesen haben wir in einem pdf-Dokument festgehalten und als Einladung verschickt. Insgesamt haben wir etwa 20 Leute eingeladen, wovon leider bloß neun zusagen konnten. Einige hatten ihr Projekt bereits vorzeitig verlassen, befanden sich auf Heimaturlaub oder mussten an besagtem Wochenende arbeiten. Mit einem lachenden und einem weinenden Augen nahmen wir dies auf. Gerne hätten wir alle wiedergesehen, aber es wäre doch sehr schwierig geworden für 20 Leute Matratzen und Decken zu organisieren. Ein weiterer Vorteil war, dass es in kleinerer Runde einfacher ist mit jedem Einzelnen etwas Zeit zu verbringen. 

Als wir die genaue Zahl der Besucher wussten ging es ans weitere Planen. Gemeinsam haben wir einen Essens- und Einkaufsplan entwickelt, die Programmpunkte aufgeteilt und jedem verschiedenen Aufgaben zugeteilt. Parallel kamen auch von den Gästen zunehmend Fragen auf, wodurch wir beschäftigt waren


Am 13.04. traf der große Tag dann endlich ein. Bereits nach dem Frühstück fingen wir an unser Haus und das Gemeidnehaus vorzubereiten. Damit waren wir auch beschäftigt bis gegen 17 Uhr der erste Gast eintraf. Nach und nach trudelte auch der Rest ein. Einige von ihnen mussten über 13 Stunden anreisen und waren dementsprechend erschöpft und hungrig. So war ein gemeinsames Abendessen an diesem Tag das einzige Programm. Serviert haben wir selbstgemachten Kartoffelsalat mit Würstchen und zum Nachtisch ebenfalls selbstgemachte „Crema Catalana“, ein typisch spanisches Dessert. Etwas typisches aus allen in unserem Haus vertretenden Ländern und Kulturen. 

Nach dem Essen wurden zwar noch zusammen einige Spiele gespielt, jedoch löste sich die Gruppe schnell und man ging nach und nach zu Bett


Das war auch gut so, denn am nächsten Morgen ging es bereits um 10 Uhr mit dem Bus nach Göteburg. Manche unserer Gäste sind in Projekten sehr weit im Norden oder Süden Schwedens, weswegen dieses Wochenende vielleicht ihre einzige Chance gewesen sein könnte sich die zweitgrößte Stadt Schwedens mit eigenen Augen anzuschauen. So haben wir eine kurze Tour vorbereitet, in welcher wir ihnen Saluhallen (= „Markthalle“), Haga (= ein altmodisches Stadtviertel mit vielen Cafés und Souvenirshops) und Skansen Kronan (= ehemalige Festungsanlage) gezeigt haben. 


Sightseeing in Göteborg 


Danach gab es gemeinsames Mittagessen in einer Pizzaria und etwas Freizeit, wo unsere Gäste Göteburg auf eigene Faust weiter erkunden konnten. Was für eine tolle Gruppe wir zusammengebracht hatten zeigte sich hier, denn es blieben trotzdem auch jetzt fast alle beieinander. 

Abends fuhren wir dann zurück nach Örby, wo wir den Abend ähnlich zum Vorabend verbrachten. 

Am Samstag backten wir gemeinsam Kekse und Pizzarollen gebacken. Daraufhin sind wir zu dem See in der Nähe unseres Hauses gelaufen und haben dort ein kleines Picknick gemacht. Einige sind sogar trotz der Frühjahrstemperaturen mit den Füßen ins Wasser gegangen. 


Picknick am See

Während dann wenig später gemeinsame Spiele gestartet wurden, sind eine meiner Mitfreiwilligen und ich bereits zurück zu unserem Haus gelaufen. Denn wir hatten eine Überraschung für alle anwesenden Freiwilligen vorbereitet: Bereits vor einigen Wochen hatten wir mit unseren Mentoren T-Shirts bei der National Agency bestellt, welche alle ESK-Projekte mitkoordiniert.  

Nach ihrer Rückkehr vom See bekam jeder dann ein solches T-Shirt und dazu Textilmarker, womit man die Unterschriften der anderen Freiwilligen und kurze Botschaften auf seinem Shirt sammeln konnte. So hatte jeder ein kleines Erinnerungsstück an seine Zeit in Örby. 


Am nächsten Morgen hieß es dann leider auch schon Auf Wiedersehen. Gegen 12 Uhr setzten sich unsere Gäste in den Bus und traten die Heimreise an. Für uns hieß es Arbeiten und Aufräumen. 


Wenn ich ehrlich bin, hatte ich trotz der Freude all die Freiwilligen wieder zu sehen, doch etwas Angst vor diesem Wochenende. Gastgeber zu sein ist viel Verantwortung. Immerhin liegt es an uns, dass sich jeder wohl fühlt. Zudem haben wir einen Großteil der Zeit im Gemeindehaus verbracht, welches nicht uns gehört. Es hätte so viel schief gehen können und ich bin jemand, der dazu tendiert sich genau das viel zu sehr vor Augen zu halten. 

Im Nachhinein kann ich sagen, dass diese Angst unbegründet war. Unsere Gäste waren so unglaublich lieb, haben zu jedem Zeitpunkt ihre Hilfe angeboten und ihrer Dankbarkeit bei uns sein zu dürfen auch vollen Ausdruck verliehen. 

Ich bin auch sehr stolz auf meine Mit-Freiwilligen und mich, dass wir dieses ganze Wochenende ganz alleine geplant und organisiert bekommen haben.

Wer weiß, vielleicht werden wir ja innerhalb der nächsten Monate auch nochmal woandershin eingeladen oder können sogar nach diesem Jahr jemanden in seinem Heimatland besuchen.

 

Bis dahin sage ich aber erstmal ein weiteres Mal:

Ha det bra och hej då! 

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